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Charlottenhöhe ersteigert
Geschäftsmann aus Osnabrück war bereits bei früheren Ayurveda-Plänen Geldgeber – 850 000 Euro geboten 
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Zukunft weiter ungewiss: Dieter Staperfeld hat noch keine konkreten Pläne für die Charlottenhöhe

SCHÖMBERG/CALW. Die Schömberger Charlottenhöhe hat einen neuen Besitzer. Der Osnabrücker Geschäftsmann Dieter Staperfeld erhielt beim ersten Zwangsversteigerungs-Termin den Zuschlag. Sein Gebot: 850 000 Euro.

Der 66-Jährige, der in der Immobilien-, Vermögens- und Textilbranche tätig ist, kennt die jüngste Geschichte der ehemaligen Lungenklinik sehr gut. Er war der große Geldgeber im Hintergrund, als die Veda GmbH von Hubertus Berkemeyer das Areal vor fünf Jahren gekauft hat. Europas größte Ayurvedaklinik sollte dort entstehen. Mit rund zwei Millionen Euro stieg Staperfeld bei der Veda ein, der Kaufpreis lag damals bei rund drei Millionen Euro. Aber aus den Plänen ist bekanntermaßen nichts geworden: Gegen Berkemeyer ermittelte die Staatsanwaltschaft, die Charlottenhöhe stand zur Zwangsversteigerung.

Suchtklinik möglich

Was jetzt mit den Gebäuden geschehen soll, steht noch nicht fest. „Ich werde auf jeden Fall versuchen, die Immobilie einer vernünftigen Nutzung zuzuführen“, betont Staperfeld. Eventuell könnten die Pläne für eine Ayurveda-Klinik neu aufleben. „Das ist möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich“, meint er. Dann müsste auf jeden Fall ein ganz neues Konzept her. Berkemeyer, nach wie vor Geschäftsführer der Veda Holding, sei nicht mehr aktiv. Er habe Investoren immer nur Versprechen gemacht, die nicht gehalten wurden. „Das haben wir ihm untersagt.“ Eine andere Variante sei, eine Suchtklinik vor Schömbergs Toren einzurichten. Er habe Kontakte zu einem entsprechenden Immobilienbüro, so Staperfeld. Aber die Lage auf dem Klinik-Sektor sei derzeit sehr schwierig. Ihm sei aber bewusst, dass möglichst schnell etwas passieren muss, da die Gebäude immer maroder werden.

An die Gemeinde ist der Osnabrücker bisher noch nicht herangetreten – was er aber bald nachholen will, wie er ankündigt. Der Schömberger Bauamts-Chef Karlheinz Kistner betont: „Es wäre gut, wenn es für das Objekt mal eine Lösung gibt.“

Einziger Interessent

Dass die Zwangsversteigerung bereits im ersten Anlauf geklappt hat, ist ungewöhnlich. Üblicherweise warten Interessenten ab, da die Preise mit jedem weiteren Termin weiter nach unten gehen. Staperfeld war jedoch vertraglich verpflichtet, die Charlottenhöhe zu ersteigern, wie er mitteilt. Er hatte dem zweiten großen Geldgeber im Ayurveda-Projekt, einem Hamburger Geschäftsmann, eine Bietungsgarantie gegeben. Der hatte seine Mittel nur für einen befristeten Zeitraum zur Verfügung gestellt und die Zwangsversteigerung betrieben, als er sein Geld nicht zurückbekam. Der Verkehrswert für den Komplex war von einem Gutachter auf 2,2 Millionen Euro angesetzt worden. so wäre gestern eigentlich ein Mindestbetrag von 1,1 Millionen Euro nötig gewesen, damit die Charlottenhöhe den Besitzer wechselt. Es konnte allerdings eine Ausnahme gemacht werden, da Staperfeld auch als Gläubiger eingetragen war (zwei Millionen Euro). So sei der gesetzlich vorgeschriebene Mindestbetrag von 1,1 Millionen Euro sogar überschritten worden, erklärt Rechtspfleger Martin Ertle. Und der Zuschlag konnte direkt erteilt werden.

Eine halbe Stunde lang hatten Interessenten am Calwer Amtsgericht gestern Vormittag die Möglichkeit, ihre Gebote abzugeben. Dieter Staperfeld aber war allein, so dass Rechtspfleger Martin Ertle nach dreimaligem Aufruf der Gebots-Summe die Versteigerung schloss und den Zuschlag erteilte.

Erstellt am: 29.11.2007



Artikel wurde erstellt von:
Sabine Mayer-Reichard und Ralf Recklies



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